Ein spontaner Wochenendtrip nach Belgrad, eine wilde Dschungel-Tour auf den Philippinen oder ein gemütlicher Brunch in Wien – für all das brauchen wir Geld. 💸 Auch wenn die Funktion des Geldes eigentlich immer gleich ist, heißt das noch lange nicht, dass sich die vielen verschiedenen Währungen auf der Welt auch so ähnlich sind.
Wir haben uns gemeinsam mit Ria Money Transfer auf eine Geldreise durch Europa und die Welt begeben und dir spannende Infos zu verschiedensten Landeswährungen mitgebracht.
Europäische Währungsunion – 20 Länder, 1 Währung
In Europa haben wir das große Glück, dass wir eine gemeinsame Währungsunion haben. In 20 von 27 EU-Mitgliedstaaten kannst du also mit dem Euro (EUR) zahlen. 💶 Er wurde im Jänner 2002 eingeführt, um die vielen verschiedenen europäischen Währungen zu ersetzen. Seitdem ist er die nach dem amerikanischen US-Dollar (USD) am zweit häufigsten gehandelte Währung der Welt.
Der Euro wird in Österreich, Belgien, Zypern, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Portugal, der Slowakei, Slowenien und Spanien verwendet.
Kuriose Fakten
Die am häufigsten gefälschte Banknote ist der 20-Euro-Schein. Du kannst aber ganz beruhigt sein: In 2021 wurden von 1 Million Banknoten nur 12 Stück als Fälschungen entlarvt. 👮♀
Nicht nur in europäischen Kleinststaaten wie Monaco, San Marino, Vatikan-Stadt und Andorra, sondern auch in den französischen Überseegebieten Saint-Pierre & Miquelon, Mayotte und Saint Barthélemy wird offiziell mit dem Euro gezahlt. 🌴
Obwohl Finnland und die Niederlande zur Eurozone gehören, haben sie kurzerhand die 1- und 2-Cent-Münzen abgeschafft. 💰
Es gibt tatsächlich einen 0-Euro-Schein! Obwohl er sogar typische Sicherheitsmerkmale aufweist, kannst du damit aber nicht zahlen. Der lila Schein soll lediglich als Souvenir dienen.
Gerade in Ländern in Europa, die eine andere Landeswährung als den Euro haben und (noch) nicht zur EU gehören, wird gerne Geld per Ria Money Transfer versendet. Wir haben uns die 7 wichtigsten Länder dafür etwas genauer angeschaut. 🔍
Noch ein kleiner Tipp, bevor unsere Geldreise richtig losgeht:
Natürlich musst du nicht immer gleich den Taschenrechner herausholen, wenn du die jeweilige Landeswährung in Euro oder umgekehrt umrechnen möchtest. Mit einem online Währungsumrechner oder einer praktischen App wie MyWährung (Android/iOS) für dein Smartphone geht das nämlich ruckzuck - und sogar immer mit dem aktuellen Wechselkurs. 📱
Serbien – historische Währung in neuer Auflage
Serbien mit seinen gut 7,1 Millionen Einwohner*innen liegt im Zentrum der Balkanhalbinsel in Südosteuropa. Die Hauptstadt ist Belgrad. Mit Serbien teilen wir Österreicher*innen uns als gemeinsames Nachbarland Ungarn. Noch gehört das Land nicht zur Europäischen Union (EU), sondern hat seit 2012 den offiziellen Status eines Beitrittskandidaten.
Deshalb wird in Serbien auch nicht mit dem Euro gezahlt, sondern mit dem serbischen Dinar (RSD). Schon im 13. Jahrhundert gab es einen Vorläufer des Dinars, und nach dem Zerfall Jugoslawiens wurde der heutige serbische Dinar als Nachfolger des jugoslawischen Dinars wiedereingeführt.
1 Dinar entspricht aktuell € 0,0085 – 100 Dinar sind also so viel wert wie 85 Cent und 1.000 Dinar wie 8,50 Euro. Aber natürlich kann es vorkommen, dass der Wechselkurs schwankt. Du siehst also, die serbische Landeswährung jongliert mit deutlich höheren Summen als wir in Österreich. Deshalb wird in der Praxis meist auch nicht mit Münzen, sondern nur mehr mit Geldscheinen bezahlt. Es gibt Banknoten zwischen 10 Dinar und 5.000 Dinar – am häufigsten wird mit 50, 100, 200, 500 und 1.000 Dinar bezahlt.
Kuriose Fakten
1 Dinar wird offiziell nochmal in 100 Para unterteilt. Diese kleinen Silbermünzen werden allerdings heute nicht mehr verwendet. 🤷♀️
In Serbien war es durch die lange kommunistische Tradition bis vor einigen Jahren noch regelrecht verpönt, Trinkgeld zu geben. Heute ist das aber nicht mehr so! 💰
Serbien ist nicht Teil des SEPA-Systems der EU, deshalb werden Überweisungen nach Serbien als klassische Auslandsüberweisungen gebucht. 📨
Kosovo - Aufregung um die Barzahlung
Die südosteuropäische Republik Kosovo mit ca. 1,9 Millionen Einwohner*innen und der Hauptstadt Pristina liegt auf dem westlichen Teil der Balkanhalbinsel. 1999 hatte sich der Großteil von Albaner*innen bewohnte Kosovo von Serbien abgespalten und 2008 die Unabhängigkeit der Republik erklärt - über 100 Länder weltweit inkl. Österreich erkennen diese auch an, Serbien jedoch nicht.
Im Kosovo wird mit dem Euro bezahlt, obwohl das Land keine offizielle Mitgliedschaft in der Europäischen Union hat. Diese einseitige Nutzung des Euro als offizielle Währung begann 2002, als der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt wurde und damit die bisher verwendete als Zweitwährung etablierte D-Mark ablöste. Dieser Schritt wurde unternommen, um die Stabilität der Wirtschaft zu fördern und das Vertrauen in die Finanzmärkte zu stärken. Die Verwendung des Euro erleichtert auch den Handel und die Geschäftsaktivitäten im Kosovo, insbesondere mit den umliegenden Ländern der Eurozone.
Aktuell kommt es im Land immer wieder zu Protesten der ethnischen Serben an einer seit 1. Februar 2024 in Kraft getretenen Anordnung der kosovarischen Zentralbank, die die Barzahlung in der offiziellen Landeswährung Euro und nicht in der serbischen Währung Dinar vorsieht. Der Hintergrund: Viele dieser Menschen bekommen Renten, Gehälter oder Sozialleistungen aus Serbien, die in Dinar ausgezahlt werden.
Kuriose Fakten
Der Kosovo nutzt zwar den Euro als offizielle Landeswährung, darf als "passiver Euronutzer" allerdings keine eigenen Euromünzen mit Landesmotiven prägen. 💶
Durch die Mitgliedschaft in vier großen internationalen Finanzinstitutionen - dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbankgruppe, der Internationalen Entwicklungsorganisation (IDA) und der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) - konnte der Kosovo Fortschritte in Bereichen wie dem Wirtschaftswachstum, der Schaffung von Arbeitsplätzen und der Entwicklung der Infrastruktur erzielen. 🔝
Bosnien und Herzegowina – geldpolitische Orientierung an Deutschland
Auch Bosnien und Herzegowina mit seiner Hauptstadt Sarajevo liegt auf der Balkanhalbinsel. Im Land leben etwa 3,3 Millionen Menschen.
Seit dem 22. Juni 1998 ist die Konvertible Mark (BAM) die Landeswährung. Sie wird auch Marka genannt.
Erinnert irgendwie an die Deutsche Mark? Ja das stimmt, denn die Konvertible Mark war bis 2001 im Verhältnis 1:1 an die deutsche Währung gekoppelt, um der Inflation vorzubeugen. Die D-Mark war seit den 1960er Jahren von Gastarbeitern mit zurück in die Heimat gebracht worden und wurde dort wegen ihrer Stabilität geschätzt. Sie war schon längere Zeit als inoffizielles Zahlungsmittel und Anlagewährung im Land verbreitet.
Seitdem in Deutschland der Euro verwendet wird, ist die Konvertible Mark also daran gekoppelt.
1 Konvertible Mark (abgekürzt: KM) entspricht 0,51 Euro, in etwa also 50 Cent. Auch die Namen der Münzen haben einen deutschen Ursprung und werden bloß geringfügig anders geschrieben: Fening oder Feninga (kf). 100 Fening ergeben 1 KM. Es gibt 5 verschiedene Banknoten zwischen 10 und 100 KM sowie 7 Münzen mit einem Wert zwischen 5 kf und 5 KM.
Kuriose Fakten
Die 200-KM-Banknote hat einen Bezug zu Österreich: sie wurde von der Österreichischen Nationalbank entworfen und auch bei uns gedruckt. ❤🤍❤
Alle Banknoten (außer 200 KM) gibt es in zweifacher Ausführung: eine wurde für die Republika Srpska in kyrillischer Schrift und die andere für die Föderation in lateinischer Schrift angefertigt. Das ist in der Praxis aber egal, denn im ganzen Land kann mit beiden Varianten gezahlt werden. 📜
Eigentlich sollte es auch eine 1 KM-Banknote geben. Weil sie aber einen Schreibfehler enthielt, wurde sie nie in Umlauf gebracht. 😲
Schon während der Jugoslawienkriege horteten viele Menschen ihr deutsches Bargeld zuhause. Warum der 1.000-DM-Schein besonders beliebt war? Er konnte platzsparend versteckt werden - zum Beispiel unter der Matratze. 🛏️
Türkei - die Brücke zu Asien
Die 1923 gegründete Republik Türkei mit ihrer Hauptstadt Ankara liegt auf dem Gebiet des früheren Osmanischen Reichs, das auf eine bis ins Jahr 1299 zurückreichende Geschichte zurückblicken kann.
Die 84 Millionen Einwohner*innen leben auf 2 Kontinenten verteilt, nämlich Osteuropa und Vorderasien - kein Wunder also, dass die Türkei auch oft als Brücke zu Asien bezeichnet wird. Knapp ein Fünftel der Menschen leben im Ballungsraum rund um Istanbul.
Die türkische Lira ist seit 2005 die offizielle Währung des Landes. Die Banknoten gibt es in den Werten 5, 10, 20, 50, 100 und 200 Lira. Die türkischen Münzen werden Kuruş genannt und sind in den Werten 1, 5, 10, 25 und 50 im Umlauf. Zusätzlich gibt es auch noch eine 1-Lira-Münze.
1 Euro entspricht aktuell etwa 34 türkische Lira (Stand: 3. April 2024). Allerdings schwankt dieser Wert enorm, da die Türkei stark von der steigenden Inflation mit bis zu 21% betroffen ist.
Kuriose Fakten
Die Bevölkerung konnte 2012 in einem Wettbewerb mitbestimmen, wie das türkische Währungssymbol aussehen sollte. Das Preisgeld von 25.000 TL gewann die 33-jährige Geologin Tülay Lale und setzte sich damit gegen über 8.000 andere Vorschläge durch. Ihr Entwurf: ein ankerähnliches Zeichen, das die Währung als einen sicheren Hafen symbolisieren soll. ⚓
Die ersten Münzen der Welt kommen aus der Türkei: sie wurden von König Alyattes in Sardes, Lydien (Kleinasien) um 600 v. Chr. geprägt. Sie wurden aus dem Material Elektrum hergestellt, einer natürlich vorkommenden Mischung aus Gold und Silber. 💰
Für uns Menschen in Österreich ist die Türkei ein beliebtes Urlaubsland - es stammen jedoch nur etwa 4% der Wirtschaftsleistung aus dem Tourismus. Wichtiger für das türkische BIP sind die Textilindustrie, die Landwirtschaft und mittlerweile auch die Autoindustrie. 🏖️
Rumänien - Wunsch nach Beitritt zur Euro-Zone
Seit 2007 ist das südosteuropäische Land mit rund 20 Millionen Einwohner*innen Mitglied der Europäischen Union. Die Hauptstadt Bukarest liegt an der Donau, die sich mehrere tausend Kilometer bis zum Schwarzen Meer durch das Land zieht und einer der wichtigsten Verkehrswege ist.
Die Währung Rumäniens heißt Leu, mehrere Leu werden Lei genannt und mit RON abgekürzt. 1 Leu unterteilt sich in 100 Bani und ist aktuell etwa 0,20 Euro wert. Übrigens: Bani bedeutet auf deutsch "Geldstücke". Es sind Bani-Münzen im Wert von 1, 5, 10 und 50 im Umlauf. Rumänien führte als erstes europäisches Land Banknoten aus Polymer (= Kunststoff) ein, diese gibt es in den Werten 1, 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Leu.
Bis 2024 ist der Beitritt zur europäischen Währungsunion und damit die Einführung des Euro geplant - ob das tatsächlich klappt, ist aktuell aber noch nicht absehbar.
2005 kam es zu einer großen Währungsreform, um die hohe Inflation zu bekämpfen: Der Leu wurde am 1. Juli quasi einer Blitzdiät unterzogen und wurde um 4 Nullen leichter. Von einem Tag auf den anderen war 1 Euro also nicht mehr wie zuvor 36.200 Lei wert, sondern nur noch 3,62 Lei.
Kuriose Fakten
Der Inflations-Rekord in Rumänien lag bei zeitweise rund 255% im Jahr 1993 - seit der Währungsreform 2005 hat sich die Inflation bis 2021 immerhin auf einem einstelligen Niveau gehalten. 📊
Gold, Gold, Gold: Rumänien kann nicht nur das einzige Gold-Museum Europas bieten, sondern hat auch die größten Goldressourcen in Europa. 💰
Das bekannteste Schloss Rumäniens ist zweifellos das Schloss Bran - das weltberühmte Zuhause des Grafen Dracula. Es hat 57 Schlafzimmer, aber kein fließendes Wasser. Heutzutage gehört das Gebäude der Familie von Dominik von Habsburg, die ein Museum darin errichtet haben. Gerüchte in den Jahren 2014 - 2016, dass das Schloss für knappe 60 Millionen Euro verkauft werden soll, haben sich übrigens als falsch herausgestellt. 🧛
Die 10-Bani-Note aus einer Notgeldserie von 1917 ist eine der kleinsten Banknoten aller Zeiten. 🙃
Bulgarien - Währung mit fixem Wechselkurs zum Euro
Auch Bulgarien ist seit 2007 ein Teil der EU. Das Land mit seiner Hauptstadt Sofia beherbergt etwa 6,5 Millionen Menschen und liegt auf der östlichen Balkanhalbinsel mit Zugang zum Schwarzen Meer.
In Bulgarien wird seit 1881 mit dem Lew (BGN) gezahlt. 1 Lew entspricht 100 Stotinki (= Hundertstel). Es gibt Münzen im Wert von 1, 2, 5, 10, 20 und 540 Stotinki bzw. 1 und 2 Lew. Als Banknoten sind 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Lewa im Umlauf.
Da der Lew vor der Einführung des Euro wie in Bosnien und Herzegowina an die deutsche DM gekoppelt war, entspricht der Umrechnungskurs des Lew zum Euro genau dem der DM zum Euro und ändert sich nicht – das ist sogar gesetzlich so festgelegt! 1 Lew entspricht also immer genau € 0,51129 und 1€ entspricht 1,95583 Lewa.
Der Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone war für den 1. Jänner 2024 geplant, wurde nun aber wieder auf 2025 verschoben Das Land wollte eigentlich schon viel früher beitreten, konnte jedoch die Kriterien der Europäischen Zentralbank dafür lange nicht ganz erfüllen.
Kuriose Fakten
Auf den bulgarischen Geldmünzen war das bulgarische Wappen mit einem Löwen aufgeprägt. Vom Wort Löwe lässt sich auch der Name Lew ableiten. 🦁
Die Stadt Warna gilt als Geburtsstätte der Goldschmiedearbeit, seitdem der mit über 6.000 Jahren älteste Goldschatz der Welt in den dortigen Gräberfeldern gefunden wurde. 🏺
Bulgarien galt lange als das Silicon Valley Osteuropas, weil es sehr viel Computertechnologie in die damaligen kommunistischen Länder der Sowjetunion exportierte. Kein Wunder, hatte doch der Erfinder des Computers bulgarische Wurzeln. Auch heute noch boomt die IT-Industrie vor allem in der Hauptstadt Sofia. 💻
Achtung, Verwechslungsgefahr: die 1- bzw. 2-Lew-Münze sieht unserer 1- bzw. 2-Euro-Münze verblüffend ähnlich. 🧐
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