Aktualisiert am 3. September 2025·in Geld im Alltag, Unbezahlbares Wissen·7 Minuten Lesezeit

9 Mythen zum Thema Geld

Was haben Geld und Klopapier gemeinsam? Verfällt ein Lottogewinn wirklich nicht? Und wird man eigentlich bestraft, wenn man mit Falschgeld zahlt? Zum Thema Geld gibt es viele Mythen und Irrtümer - wir machen für dich den Faktencheck.

Zwei Kleinkinder sitzen auf einer Treppe im Stiegenhaus und flüstern sich etwas  zu

Geld ist wie ein Magnet für Mythen: Manche glauben, Bargeld unter dem Kopfpolster sei sicher, andere schwören, dass man reich wird, wenn man nur genug spart. Zeit, mit den größten Finanz-Irrtümern aufzuräumen.

1. Geld wird nicht mehr zu Hause gehortet

Seit der Weltfinanzkrise 2008 lässt sich das sogar wieder stärker beobachten. Generell sind Krisen typische Auslöser dafür, dass viele Menschen ihr Geld vom Bankkonto abheben und zu Hause aufbewahren. Am Anfang der Corona-Pandemie 2020 wurde sogar zwei bis drei Mal so viel abgehoben, wie sonst üblich. Laut der Europäischen Zentralbank stieg die Nachfrage nach Bargeld in der Eurozone deutlich an – besonders nach 100- und 200-Euro-Scheinen. Gleichzeitig ging der reguläre Bargeldverkehr um bis zu 20 % zurück. Es wird in Krisen also nicht nur Klopapier gehortet.

Mythen-Check: falsch

Mal ehrlich: Unter der Matratze hat dein Geld noch nie Zinsen bekommen.
Wie du es besser machst? Mit unseren unterschiedlichen Sparoptionen:

2. Investieren ist nur etwas für Reiche

Dieser Gedanke stammt aus der Zeit vor den 1990er-Jahren. Damals war der Einstieg an der Börse tatsächlich teuer: Für den Kauf von Aktien oder Fonds musste man in der Regel mehrere Tausend Schilling aufbringen – und hohe Bankgebühren bezahlen. Wertpapierdepots waren fast ausschließlich etwas für wohlhabendere Menschen.

Heute ist das anders: Seit den 2000er-Jahren gibt es Fonds- und ETF-Sparpläne, die schon mit € 25 oder € 50 im Monat funktionieren. Digitale Plattformen und niedrigere Gebühren haben die Türen geöffnet – Investieren ist damit kein Privileg mehr, sondern für fast jede*n zugänglich.
Investieren bedeutet nicht, dass du reich sein musst – sondern dass du Schritt für Schritt Vermögen aufbauen kannst. Geduld und Kontinuität machen den Unterschied.

Mythen-Check: falsch

Von hohen Einstiegshürden ist heute keine Spur mehr. Wenn du wissen möchtest, welche Möglichkeiten es bei uns gibt und wie du einfach ins Investieren starten kannst, erfährst du hier mehr:

3. Falsch überwiesenes Geld kommt automatisch zurück

Die IBAN ist lang – da vertippt man sich schnell. Existiert die angegebene IBAN nicht, lehnt die Bank die Überweisung einfach ab. Gibt es die IBAN aber, landet das Geld tatsächlich bei dem*der falschen Empfänger*in.

Wenn du den Fehler sofort bemerkst, kannst du die Überweisung noch stornieren. Ist das Geld aber schon gebucht, wird es schwieriger: Dann kannst du nur über deine Bank eine Nachforschung starten. Ob und wann du das Geld zurückbekommst, hängt vom guten Willen des*der Empfänger*in ab. Rechtlich gibt es zwar einen Rückforderungsanspruch (§ 1431 ABGB), in der Praxis kann das aber dauern.

Mythen-Check: falsch

4. Es werden nur Banknoten gefälscht

Ganz im Gegenteil: Weil Banknoten dank neuer Sicherheitsmerkmale immer schwerer zu fälschen sind, greifen Fälscher*innen häufiger zu Münzen.

Im Jahr 2023 wurden hierzulande laut Europäischer Kommission insgesamt 43.016 gefälschte Euro-Münzen sichergestellt. Das entspricht einem Anstieg von 357 % im Vergleich zum Vorjahr. Von diesen Fälschungen entfielen 94 % auf 2-Euro-Münzen. Warum gerade die 2-Euro-Münze? Weil sie im Alltag sehr häufig genutzt wird.

Mythen-Check: falsch

5. Geldscheine bestehen immer aus Papier

Nicht ganz! Die meisten Banknoten – auch unsere Euro-Scheine – bestehen aus Baumwollfaserpapier. In Ländern mit feucht-heißem Klima wie Australien, Malaysia oder Fidschi setzt man jedoch auf Polymer-Scheine aus Kunststoff. Auch Kanada hat komplett auf Polymer umgestellt. Warum? Sie sind robuster, wasser- und schmutzresistenter und können länger im Umlauf bleiben.

Fun-Fakt: Bei extremer Hitze können Polymer-Scheine tatsächlich „schmelzen“. Lässt man sie etwa auf dem Armaturenbrett im Auto oder auf einer Heizung liegen, verformen sie sich oder bekommen Wellen.

Mythen-Check: teilweise richtig

Ob aus Baumwolle oder Kunststoff – Bargeld begleitet uns schon lange im Alltag. Doch die spannende Frage ist: Wie lange noch? Immer mehr Menschen bezahlen digital und verzichten ganz bewusst auf Scheine und Münzen. Ob das wirklich schon ein Leben ganz ohne Bargeld bedeutet und welche Chancen sowie Herausforderungen damit verbunden sind, liest du hier:

6. Wer mit Falschgeld zahlt, wird bestraft

Nicht ganz! Wenn du unbewusst mit Falschgeld bezahlst, bist du in der Regel nicht strafbar. Wichtig ist nur, dass du nachweisen oder glaubhaft erklären kannst, dass dir das Geld nicht als Falschgeld bekannt war. Wer Falschgeld erhält, ist verpflichtet, es bei der Bank oder Polizei abzugeben.

Zahlst du hingegen absichtlich mit gefälschtem Geld, handelt es sich um Betrug – und das wird natürlich bestraft.

Alltagsbeispiel:
Anna bekommt 20-Euro-Schein als Wechselgeld, der sich beim Bezahlen in einem weiteren Geschäft als Falschgeld herausstellt. Da Anna selbst keine Kenntnis davon hatte, muss sie keine Strafe befürchten. Hätte sie den Schein absichtlich weitergegeben, sähe die Lage anders aus.

Mythen-Check: teilweise richtig

7. Ein Lottogewinn verfällt nicht

Ein Lottogewinn verfällt tatsächlich, wenn er nicht innerhalb der Frist eingelöst wird. In Österreich beträgt diese 3 Jahre ab Ziehungsdatum – eigentlich genug Zeit, um den Gewinn in Ruhe abzuholen.

Viele Gewinner*innen vergessen dennoch ihre Gewinne, weil sie ihre Lose mit geringeren Gewinn-Beträgen sammeln und dann den Ziehungstermin aus den Augen verlieren. Selbst einige millionenschwere Gewinne wurden nicht abgeholt – klingt verrückt, kommt aber immer mal wieder vor.

Mythen-Check: falsch

8. Kaputte Geldscheine sind nichts wert

Das stimmt nicht. Auch beschädigte Banknoten haben noch einen Wert – solange ein Großteil des Scheins erhalten ist. In der Regel musst du mehr als die Hälfte des Scheins besitzen, um ihn bei der Bank gegen einen neuen Schein eintauschen zu können. Geschäfte oder Restaurants sind allerdings nicht verpflichtet, stark beschädigte Scheine anzunehmen. Der sicherste Weg ist also immer der Tausch bei der Bank.

Alltagsbeispiel:
Ein 20-Euro-Schein, der in der Waschmaschine gelandet ist oder eingerissen wurde, kann bei der Bank problemlos getauscht werden – vorausgesetzt, der Großteil ist noch vorhanden.

Mythen-Check: falsch

Sicher ist sicher: Am Geldautomaten erhältst du garantiert echte und vollständige Banknoten.
Welche spannenden Fakten es außerdem rund ums Geldabheben gibt, liest du hier:

9. Es gibt kein Recht auf Finderlohn

Falsch! Wenn du einen verlorenen Gegenstand findest, hast du unter bestimmten Bedingungen Anspruch auf einen Finderlohn. Die Höhe hängt vom Wert des Gegenstandes ab:

  • Gefundener Gegenstand:
    Ein Gegenstand gilt als gefunden, wenn der Besitzer ihn aktiv sucht oder sofort bemerkt, dass er fehlt. Beispiel: Du findest eine Geldbörse, die jemand beim Einkaufen verloren hat. Finderlohn: 10 % des Wertes.

  • Vergessener Gegenstand:
    Ein Gegenstand gilt als vergessen, wenn er unbeabsichtigt liegen geblieben ist und der Besitzer ihn nicht sofort vermisst. Beispiel: Ein Regenschirm liegt auf einer Bank im Park, der Eigentümer ist schon weg. Finderlohn: 5 % des Wertes.

Den Finderlohn kannst du bei der Fundbehörde geltend machen. Wichtig ist, dass du den Anspruch aktiv einforderst – er wird nicht automatisch ausgezahlt. Ein Finderlohn lohnt sich besonders bei Gegenständen ab etwa 10 €, darunter ist der Verwaltungsaufwand oft höher als der Gewinn.

Mythen-Check: teilweise richtig

Fazit

Finanz-Mythen halten sich hartnäckig – doch wer die Fakten kennt, behält den Überblick, trifft klügere Entscheidungen und kann mit den praktischen Fun Facts rund ums Geld bei der nächsten Party punkten.

Daniela

Daniela

Unsere Autorin Daniela ist immer auf der Suche nach Neuigkeiten aus der Finanzwelt und nimmt dich dabei gerne auf ihre Reise mit.

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