Aktualisiert am 3. Juni 2025·in Geld im Alltag·7 Minuten Lesezeit

Energiesparen im Alltag Teil 2: Im Garten und rund ums Haus

Der eigene Garten kann mehr als nur wunderbarer Rückzugsort sein, um zur Ruhe zu kommen. Doch kann man mit dem eigenen Garten auch sparen? Wer bewusst handelt, schont nicht nur Ressourcen, sondern senkt auch langfristig die Kosten. Das hat sich auch im ersten Teil der Serie gezeigt. Da haben wir nach Wegen gesucht, um den Energieverbrauch in der Küche zu senken. Hier zum Nachlesen.

Im zweiten Teil unserer Energiesparen-Reihe zeigen wir, wie einfach das direkt vor deiner Haustür, im Garten, geht.

Eine Familie pflanzt gemeinsam Blumen im Garten.

Wir haben uns für dich durch den Dschungel der grünen Daumen-Tipps gekämpft und so viele wie möglich herausgesucht, mit denen du im Garten sparen kannst. 

Sparpläne für Pflanzen

  • Samen 

    Besorge dir nicht nur Setzlinge, sondern denke auch daran, deine Pflanzen mit samenfestem Saatgut zu vermehren. Wenn dein Gartenherz für Kürbisse oder Tomaten schlägt, dann kannst du dir den Samen fürs nächste Jahr gleich mit aufheben. Außerdem gibt es Samen für Sommerblumen, die man immer gleich vom Vorjahr nutzen kann. Dazu gehören z. B. Ringelblumen, Zinnien, Malven, Sonnenblumen.

  • Wilde Blumenzwiebel 

    Wenn du für z. B. Schneeglöckchen, Märzenbecher, Krokusse, Tulpen oder Hyazinthen einen guten Platz gefunden hast, kannst du die Blumenzwiebel in der Erde lassen. Im Frühjahr kannst du dich dann über ein dichtes Blumenmeer freuen. Beobachtung: Wusstest du, dass Blumenzwiebel im Herbst oft günstiger verkauft werden als im Frühling?

  • Sträucher 

    Hecken oder Obststräucher wie z. B. Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren oder auch mehrjährige Stauden wie z. B. Oregano, Johanniskraut und Schafgarbe lassen sich leicht vermehren. Stecke dafür einfach einen gesunden Ast, der keine Blätter und mindestens eine Sprosse hat, in die Erde und gieße den Steckling regelmäßig.  

  • Eigener Obst- und Gemüsegarten  

    Abgesehen davon, dass so ein eigener Obst- und/oder Gemüsekarten viel Arbeit verursacht, spart er auch Geld. Und nicht nur das. Auch Transportwege, Verpackungen sowie deine Fahrt zum Einkauf fallen damit weg.

Gartenpflege – geht auch energiesparend!

  • Rasen mähen

    Lass den Rasen ruhig etwas länger wachsen – das schützt ihn vor dem Austrocknen, du musst seltener mähen und sparst dadurch Strom und Zeit. Fürs Mähen selbst kannst du Handrasenmäher oder Akku-Rasenmäher mit Solar-Ladestation statt benzinbetriebener Modelle verwenden. Das spart nicht nur Energie, sondern ist auch leiser und umweltfreundlicher.

  • Pflanzgefäße 

    Wenn du beschlossen hast, es mit Samen zu versuchen, wirst du einige Aufzuchtgefäße brauchen. Gut dafür geeignet sind z. B. leere Eierschachteln oder Tetrapacks, alte Konservendosen, Toiletten- oder Küchenpapierrollen – jeweils mit Drainagelöchern. Du kannst kleine Aussaattöpfchen auch aus Zeitungspapier basteln.

    Wenn du Pflanzen hast, die es in die Höhe zieht, dann verwende Äste als Kletterhilfe.  

  • Gartenerde  

    Es gibt nicht nur die Erde aus Gartencentern. Je nachdem, was die gewünschten Pflanzen brauchen, kannst du auch einen Komposthaufen selbst anlegen, der zu den Pflanzen passt. 

    Wenn du Pflanzen vom Samen ziehen möchtest, brauchst du eine sterile Erde. Dazu kannst du sie im Backofen sterilisieren. Oder du nimmst dir die Erde von Maulwurfshügel, um sie für Jungpflanzen zu verwenden.  

  • Mulch aus Laub und Dünger 

    Du kannst Mulch z. B. aus Laub selbst machen. Laub auf Beeten kann vor Kälte schützen und natürlich düngen. Du musst Dünger also nicht unbedingt kaufen, sondern kannst ihn einfach und günstig selbst herstellen. Dazu nimmst du z. B. Bananenschalen, Eierschalen, Kaffeesatz, Teeblätter oder Gemüseschalen. Das lässt sich gut kompostieren und liefert viele Nährstoffe. Einfach direkt zu den Pflanzen geben oder in den Kompost. 

  • Kompost 

    Kompostieren ist nachhaltig. Kompost entsteht aus organischen Abfällen, also Garten- und Küchenabfällen. Am besten gelingt er, wenn die Abfälle auf dem feuchten Boden aufgehäuft werden. Suche dir dafür eine Stelle im Garten, die im Schatten liegt und schon kann es los gehen. Mit ein paar Holzbrettern kannst du den Platz dafür begrenzen. Was alles in den Kompost hinein soll? Alle Pflanzenteile aus dem Garten, abgemähter Rasen, sowie Äste, die du vorher zerkleinert hast. Aus der Küche kommen alle Obst- und Gemüsereste, Kaffee- und Teesatz und Eierschalen dazu. Sonst noch gut: Blumentopferde, Holzspäne und Stroh. Es schadet nicht, wenn du den Haufen hie und da gießt und etwas Erde dazu gibst. Das hilft den Bodentieren beim Zersetzen. Wie lange das dauert? Durchschnittlich kannst du von 12 Monaten ausgehen. Am besten du nimmst dann den Kompost von unten, die oberen Schichten sind ja noch nicht fertig. Abschließend: Ab November den Kompost bitte nicht mehr durchmischen, es kann sein, dass Tiere darin überwintern.

    Du brauchst mehr Kompost, als du selbst produzieren kannst? Dann haben wir hier noch einen Spartipp für dich: Schau dich mal bei deinem nächstgelegenen Abfallzentrum um. Vielerorts wird gerade zu Beginn der Gartensaison eine gewisse Menge des „schwarzen Goldes“ gratis abgegeben. In 13 ausgewählten Wiener Mistplätzen ist Kompost sogar beinahe ganzjährig verfügbar.   

  • Schädlingsbekämpfung 

    Fang zuerst damit an, dir Nützlinge in den Garten zu holen. Zum Beispiel mit Insektenhotels, Reisighaufen, Wasserschalen, nektarreiche Blüten oder Nistkästen.  

    Zur Schädlingsbekämpfung kannst du aber auch Brennesselsud verwenden. Das eignet sich übrigens auch gut zum Düngen.  

    Kaffeesatz ist nicht nur ein toller Nährstofflieferant, sein Geruch ist auch bei Ameisen und Schnecken nicht beliebt und kann diese (zumindest für eine Zeit) fernhalten.  

  • Wasser 

    Diese natürliche Ressource kannst du ganz einfach sparen, indem du Regentonnen aufstellst, das Wasser sammelst und bei Bedarf zum Gießen verwendest. Beste Zeit, um zu gießen ist übrigens in der Früh oder spät am Abend, wenn die Verdunstung am geringsten ist. So bleibt mehr Wasser da, wo es hingehört – an den Wurzeln. Du hast Blumenbeete oder eine Hecke? Automatische Tropfsysteme geben nur so viel Wasser ab, wie tatsächlich benötigt wird. Das ist gerade bei Beeten und Hecken effizient.

  • Werkzeug 

    Überlege genau, was für ein Werkzeug du brauchst und investiere anschließend lieber einmal in gutes Werkzeug, als dir jede Saison ein neues kaufen zu müssen.

Rund ums Haus sparen

  • Solarbeleuchtungen für Wege und Terrasse

    Moderne Solar-LED-Leuchten sind eine Alternative zu kabelgebundener Gartenbeleuchtung. Sie laden sich tagsüber auf und leuchten nachts – ganz ohne Strom aus der Steckdose.

  • Markisen und Bepflanzung als natürlicher Sonnenschutz

    Kletterpflanzen wie Efeu oder Wein spenden im Sommer Schatten an der Hauswand und reduzieren so die Hitzeentwicklung im Inneren. Gleichzeitig bleibt es im Haus kühler – das senkt den Bedarf an Ventilatoren oder Klimaanlagen.

  • Außenwände und Dämmung prüfen

    Für alle, die gerade auf Haussuche sind: Auch Außenwände und Fensterdämmung wirken sich auf den Energieverbrauch des gesamten Hauses aus – besonders in Übergangszeiten, wenn es draußen noch kühl ist. Schon kleine Dämmmaßnahmen können helfen, Heizkosten zu senken.

Dein Beitrag für alle

Natürlich verursacht so ein eigener Obst- und/oder Gemüsegarten viel Arbeit, aber er spart auch Geld. Und nicht nur das - auch Transportwege, Verpackungen sowie deine Fahrt zum Einkauf fallen damit weg. So macht Garteln nicht nur Spaß, sondern ist auch gleich noch ein Beitrag zum Umweltschutz und sparsamer Umgang mit Ressourcen.

Egal, was du für ein Gartentyp bist und egal wie dein Garten aussieht, wild umhegt oder genau gepflegt. Wir wünschen eine gute Gartensaison und viele schöne Stunden an der frischen Luft! 

Fazit: Nachhaltigkeit beginnt vor der Tür

Energiesparen im Garten und rund ums Haus ist oft leichter, als man denkt. Mit ein paar bewussten Entscheidungen – wie der Nutzung von Regenwasser, solarbetriebener Beleuchtung oder sparsamer Gartenpflege – leistest du nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern entlastest auch deinen Geldbeutel.

Katharina

Katharina

Katharina schreibt für uns über die Themen Geld, Zukunft und Nachhaltigkeit. 😊

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