Wie funktioniert ein Geldautomat?
Ein Geldautomat (auch Bankomat oder ATM genannt) erlaubt dir, Bargeld abzuheben, Kontostände abzufragen oder Überweisungen durchzuführen. Die meisten Automaten sind rund um die Uhr verfügbar. Für deine Sicherheit solltest du darauf achten, dass der Geldautomat nicht manipuliert ist und dass niemand deine PIN ausspähen kann. Wie du verdächtige Aktivitäten erkennst, liest du etwas weiter unten.
Zum Geldabheben benötigst du deine Bankkarte. Auf dem Chip auf der Vorderseite sind alle deine Daten gespeichert. So kann der Geldautomat zuordnen, wem die Bankkarte gehört und erfährt über eine sichere Verbindung zur Bank, wie hoch dein Kontostand ist und welcher Betrag abgehoben werden kann.
Deine Bankkarte brauchst du auch zum bargeldlosen Bezahlen im Geschäft. Wie das genau funktioniert, erfährst du in unserem Blogbeitrag.
Tages- und Wochenlimits am Geldautomaten verstehen
Die meisten Banken setzen Limits, wie viel Geld du innerhalb eines Tages oder einer Woche abheben kannst. Diese Limits unterscheiden sich je nach Bank und Kartenart:
Tageslimit: meist zwischen 500 € und 3.000 € – bei der bank99 sind es standardmäßig € 1.000 und max. € 3.000 täglich
Wochenlimit: je nach Bank meist das Zwei- bis Dreifache des Tageslimits
Warum ist das wichtig zu wissen? Überschreitest du das Limit, wird die Auszahlung abgelehnt und du bekommst an diesem Tag kein Bargeld am Automaten mehr. Gerade bei Fremdbanken im Ausland kann so eine abgelehnte Auszahlung zu hohen Gebühren führen.
Tipp: Prüfe dein Limit regelmäßig im Online-Banking oder der App, damit du keine unangenehmen Überraschungen erlebst. Die Höhe des Betrags kannst du selbstständig im Online-Banking per Serviceauftrag ändern.
Bankgebühren beim Geld abheben vermeiden
Beim Abheben am Geldautomaten können Gebühren anfallen – besonders bei Fremdbanken im Ausland. So gehst du auf Nummer sicher:
Bevorzuge bankeigene Automaten, da du so in der Regel gebührenfrei abheben kannst.
Beachte dein Limit und teile höhere Summen wenn nötig in mehrere Abhebungen auf.
Prüfe die Kartenart: Manche Kreditkarten erlauben gebührenfreie Abhebungen weltweit.
Vergleiche die Gebühren bei verschiedenen Geldautomaten bzw. mit verschiedenen Karten. Bei wiederholtem Auslandsabheben lohnt sich eventuell eine andere Karte.
Unabhängige Betreiber wie Euronet erheben eigene Gebühren für Abhebungen an ihren Geldautomaten. Solche Automaten sind oft an öffentlichen Orten wie Flughäfen oder Einkaufszentren zu finden.
Geldautomat sicher nutzen – PIN & Karte schützen
Für deine Bankkarte bekommst du einen PIN-Code (Persönliche Identifikationsnummer). Das ist eine Geheimzahl, die nur dir bekannt sein sollte. Mit ihr weist du dich beim Geld abheben am Bankomaten oder beim Bezahlen mit Karte als berechtigte*r Karteninhaber*in aus.
Damit deine Bankkarte und dein Konto geschützt bleiben, beachte diese Tipps:
PIN niemals weitergeben: Weder die Bank, noch Polizei oder Händler dürfen jemals nach deinem PIN-Code fragen.
PIN nicht notieren: Schreibe die Geheimzahl nicht auf einen Zettel in der Geldbörse oder auf die Karte. Bewahre PIN und Karte getrennt voneinander auf.
Sichere Kombination wählen: Falls du den PIN selbst festlegen kannst, vermeide einfache Zahlenfolgen wie „1234“ oder dein Geburtsdatum.
Eingabe schützen: Verdecke das Tastenfeld beim Geldabheben oder Bezahlen immer mit der Hand, um dich vor neugierigen Blicken oder versteckten Kameras zu schützen.
Wichtig: Wenn du glaubst, dass dein PIN kompromittiert wurde oder du die Karte verloren hast, sperre sie sofort über die Notfallnummer deiner Bank, um Missbrauch zu verhindern. Hier findest du alle wichtigen Infos dazu.
So erkennst du manipulierte Geldautomaten
Beim Geld abheben am Bankomat solltest du immer auf Sicherheit achten. Skimming ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle mithilfe eines manipulierten Kartenlesers und versteckten Kameras deine Bankkartendaten und PIN ausspähen, um unbefugt Geld abzuheben. In Österreich ist Skimming selten, aber besonders im Ausland solltest du achtsam sein.
So prüfst du, ob ein Automat manipuliert sein könnte:
Karteneinschub kontrollieren: Achte darauf, dass der Einschub fest sitzt und keine losen oder aufgesetzten Teile vorhanden sind.
Tastenfeld prüfen: Ein wackeliger oder zusätzlicher Tastenblock kann auf Skimming hindeuten.
Auf Kameras achten: Kleine Löcher oder ungewöhnliche Aufbauten über der Tastatur könnten verdeckte Kameras sein, die deine PIN filmen.
Kartenleser testen: Schiebe die Karte vorsichtig ein – ungewöhnliches Haken oder Wackeln ist ein Warnsignal.
Automaten deiner Bank bevorzugen: Sie werden regelmäßig auf Sicherheit geprüft und sind meist risikofrei.
Allgemeines Sicherheitsgefühl beachten: Wenn dir Personen zu nahe stehen oder du dich unwohl fühlst, gehe lieber zu einem anderen Geldautomaten.
Extra-Tipp: Melde verdächtige Automaten sofort deiner Bank oder den Behörden, um dich selbst und andere zu schützen.
Vorsicht vor Beschädigung der Bankkarte
Neben dem Chip auf der Vorderseite deiner Bankkarte gibt es auch einen Magnetstreifen auf der Rückseite, auf dem wichtige Daten gespeichert sind. Damit der Geldautomat deine Karte problemlos erkennt, solltest du gut auf sie achten.
Starke Magnete vermeiden: In der Praxis ist es sehr selten, dass Magnete den Magnetstreifen entmagnetisieren, da Bankkarten extra stark magnetisiert werden. Trotzdem gilt: Halte deine Karte grundsätzlich fern von besonders starken Magneten.
Kratzgefahr durch Münzen: Bewahre deine Karte nicht zusammen mit Kleingeld auf. Münzen können den Chip oder Magnetstreifen zerkratzen, was zu Problemen beim Geldabheben führen kann.
Tipp: Verwende eine Geldbörse mit einem separaten Fach für Kleingeld, um deine Bankkarte optimal zu schützen. So bleibt sie lange funktionstüchtig und der Geldautomat erkennt sie zuverlässig.
Wichtige Begriffe kurz und knackig erklärt
Hier stellen wir dir einige Begriffe rund um den Geldautomaten vor.
ATM: Englische Abkürzung für Geldautomat („Automated Teller Machine“). Wort für Wort heißt das "automatisierte Kassierer-Maschine".
PIN-Code: Persönliche Identifikationsnummer – eine Geheimzahl, mit der du dich beim Geldabheben oder Bezahlen als Karteninhaber*in ausweist.
Tageslimit / Wochenlimit: Maximale Beträge, die du pro Tag bzw. pro Woche am Geldautomaten beheben darfst. Sie werden von deiner Bank festgelegt und können oft im Online-Banking angepasst werden.
Fremdbankautomat: Geldautomat einer anderen Bank, an dem beim Abheben meist Gebühren anfallen. Besonders im Ausland solltest du darauf achten.
Bankomatgebühr: Kosten, die entstehen können, wenn du Bargeld an Automaten außerhalb des eigenen Banknetzwerks behebst – im Inland und vor allem im Ausland.
Skimming: Betrugsmasche, bei der manipulierte Kartenleser und Kameras eingesetzt werden, um Bankkartendaten und PIN auszuspähen.
SB-Bereich (Selbstbedienungsbereich): Bereich in Bankfilialen, in dem Kund*innen Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker oder Einzahlungsgeräte selbstständig nutzen können.
Einzahlung: Vorgang, bei dem du Bargeld (Münzgeld und Scheine) über den Automaten oder am Schalter auf dein Konto einzahlst.
Kontoauszug: Übersicht über deine Ein- und Ausgänge am Konto. Im SB-Bereich kannst du ihn direkt am Terminal ausdrucken.
Bankkarte / Debitkarte: Plastikkarte mit Chip und Magnetstreifen, die zum Bargeldbeheben, Bezahlen im Geschäft und Online-Banking genutzt wird.
Kontaktloses Bezahlen: Schnelle und einfache Zahlung per NFC-Technologie – du hältst deine Karte oder dein Smartphone ans Terminal, ohne die Karte einstecken zu müssen.
Wusstest du eigentlich, dass die Menschen in Österreich Bargeld lieben? Die meisten bezahlen nämlich immer noch lieber mit Scheinen und Münzen als mit ihrer Bankkarte: Rund 62 % aller Zahlungen vor Ort erfolgten laut einer Studie der Österreichischen Nationalbank im Jahr 2024 bar – das liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von 52 %. Wie praktisch, dass du dich jetzt ganz genau mit allem auskennst, was mit Geldautomaten zu tun hat. Denn die spucken am liebsten das Bargeld aus.