Aktualisiert am 29. Juli 2024·in Investieren & Vorsorgen·6 Minuten Lesezeit

GoldgrÀberstimmung! Zahlt sich eine Goldinvestition noch aus?

Es ist nicht alles Gold was glĂ€nzt: 2021 ist das Edelmetall wie ein Bumerang zwischen Allzeithoch-Fantasie und EnttĂ€uschung hin und her geflogen. Da stellt sich die Frage: Lohnt sich der Einstieg noch und sollen Anleger*innen den vermeintlich sicheren Hafen in Krisenzeiten anstreben? 📀

Wie hÀngen Goldpreis und Inflation zusammen?

Gold-Anleger*innen haben große Erwartungen, wenn die Inflation steigt. Generell gilt nĂ€mlich, dass reale Werte wie auch Edelmetalle indirekt davon profitieren. Du fragst dich, was Gold auszeichnet? 🏆

Seine Vielseitigkeit. Das glÀnzende Metall wird nicht nur industriell eingesetzt, sondern auch als Schmuck und Wertanlage. Es ist transport- und lagerfÀhig, die Menge ist beschrÀnkt und es hat eine monetÀre Funktion.

Aktuell investieren Unternehmen - sie wollen wachsen. Auch trotz Corona. Die Maßnahmen der Zentralbanken in der Pandemie, wie niedrige Zinsen und Anleihe-Ankaufprogramme, unterstĂŒtzen dabei Staaten und Betriebe. Diese hohe AktivitĂ€t heizte zum Beispiel die Nachfrage fĂŒr Rohstoffe an, die fĂŒr die Produktion benötigt werden, und bewegte auch den Goldpreis nach oben. 2021 ist die Inflation in der EU deutlich gestiegen.

Warum geht Gold dann nicht durch die Decke? Expert*innen sehen aktuelle Inflationszahlen wohl als temporĂ€r. Lohn und Gehalt sind nicht im selben Ausmaß wie der Warenkorb gestiegen, die EZB hat die Zinsen unberĂŒhrt niedrig gelassen und es ist fraglich, wie lange diese Phase anhĂ€lt. Normalerweise wĂŒrden Zentralbanken Zinsen anheben, sobald die PreisstabilitĂ€t gefĂ€hrdet ist, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden. Die Angst, dass dann Kredite ausfallen könnten oder neue Kredite nicht mehr getĂ€tigt werden, ist noch spĂŒrbar. Dieses Szenario schrĂ€nkt die Fantasie vom hohen Goldpreis deutlich ein.

Der Goldpreis als Krisen-Indikator

Trotz der Goldpreis-Achterbahn 2021 gilt immer noch: Gold hat nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Im Gegenteil: Über sĂ€mtliche Krisen und Inflationsphasen der Vergangenheit hinweg hat Gold seine Kaufkraft behalten. Denn unabhĂ€ngig vom Papier- oder Buchgeld stellt Gold einen bleibenden physischen Wert dar. Viele Anleger*innen sehen mit Gold nachhaltig eine Chance im BĂ€renmarkt, Verlusten bei Aktien entgegenzuwirken. 🎱

FĂŒr Expert*innen ist das Edelmetall daher ein Instrument zur Diversifikation. Das bedeutet, sie nĂŒtzen Gold im Portfolio, um Kunden-Vermögen zu schĂŒtzen. Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Geldmarkt und alternative Investments wie Rohstoffe und Gold entwickeln sich in der Regel nicht oder nur teilweise parallel. Ein etwaiger Verlust in einer Anlageklasse kann durch eine positive Wertentwicklung bei Gold verringert oder teilweise kompensiert werden.

Aber wie bei jeder Anlagestrategie ist auch das Edelmetall mit bestimmten Kosten, Chancen und Risiken verbunden. Und zwar jetzt oder auch irgendwann in der Zukunft. Um nicht blindlings in einen neuen Goldrausch zu verfallen, ist es ratsam, die Argumente, die fĂŒr und gegen ein Investment in Gold sprechen, abzuwĂ€gen. Nur weil es gerade positive Kursentwicklungen gab, heißt das nicht, dass es auch in Zukunft so sein wird. FĂŒr alle, die schon erfahrene Anleger*innen sind und auch fĂŒr die, die erst so richtig mit dem Anlegen anfangen, gehen wir unten auf verschiedene Möglichkeiten ein. 🖍

Es kommt nicht auf die GrĂ¶ĂŸe an...

Gold. Seit Urzeiten ĂŒbt das Edelmetall eine magische Anziehungskraft auf Menschen aus. Nicht nur, weil es so schön glĂ€nzt, sondern vor allem, weil es nur begrenzt verfĂŒgbar ist – und damit wahrscheinlich immer einen Sachwert besitzt. Denn wĂŒrde man die gesamte Goldmenge, die jemals auf der Erde gefördert wurde, in Form eines WĂŒrfels gießen, hĂ€tte dieser nur eine SeitenlĂ€nge von knapp 22 Metern.

Anlagemöglichkeiten im Überblick!

FĂŒr eine Wertanlage in Gold musst du dein Zuhause aber nicht gleich in ein kleines Fort Knox verwandeln:
Wir haben verschiedene Investitionsmöglichkeiten unter die Lupe genommen. 🔎

1. Barren und MĂŒnzen – physisches Gold

In Österreich ist der private Goldbesitz traditionell weit verbreitet. Expert*innen schĂ€tzen ihn auf ca. 800 Tonnen Feingold – das ist ungefĂ€hr dreimal so viel wie die offiziellen Goldreserven der Republik von 280 Tonnen. Allerdings, und das ist wichtig zu wissen, gibt es im Vergleich zu anderen Anlageformen beim physischen Gold weder Zinsen noch Dividenden. Und fĂŒr manche, deren Interesse an sichtbaren Geldgewinnen grĂ¶ĂŸer ist als z. B. an der Wertaufbewahrung oder Diversifikation, kann das eher als Nachteil interpretiert werden. 🏅

2. Goldfonds und ETCs

Goldfonds und Fonds mit Gold-Anteil (oft in Kombination mit anderen Edelmetallen und Rohstoffen) sind praktische Alternativen zu Barren und MĂŒnzen: Mit ihnen kann man indirekt am Goldpreis partizipieren, ohne dass man dafĂŒr physisches Gold selbst verwahren mĂŒsste. Die Goldfonds investieren ĂŒberwiegend in ausgesuchte Goldaktien, sonstige Edelmetall und Rohstoffaktien. In diesem Fall wird dein Geld als geschĂŒtztes Sondervermögen verwaltet.

Alternativ kann man mit Zertifikaten und ETCs (Exchange Traded Commodities) direkt am Goldpreis partizipieren. Das Prinzip ist einfach: Ein Unternehmen gibt Zertifikate bzw. ETCs aus, deren Kursverlauf an den Goldpreis gebunden ist. Rein rechtlich gesehen sind Zertifikate und ETCs Schuldverschreibungen des Emittenten. Du erwirbst also kein einziges Gramm physisches Gold. Der Nachteil: Geht der Emittent in Konkurs, bekommst du dein Geld nur teilweise oder gar nicht zurĂŒck – egal, wo der Goldpreis in diesem Moment steht. 💰

3. Goldaktien

Der Abbau von Gold war schon immer mit großem Aufwand verbunden und Ă€ußert sich in hohen Förderkosten pro Unze. Je stĂ€rker der Goldpreis jedoch steigt, desto mehr Gewinn kann ein Unternehmen, das Gold fördert in Zukunft erwarten. Diese Erwartungshaltung spiegelt sich im Aktienkurs wider.

Die Folge: Bei steigenden Goldpreisen ziehen die Gewinne der Unternehmen krĂ€ftig an, oft stĂ€rker als der Goldpreis selbst. Bei sinkenden Preisen tritt der umgekehrte Fall ein, insofern ist mit hoher Schwankungsbreite der Kurse zu rechnen. Goldminenaktien im Depot sind daher fĂŒr viele Investmentexpert*innen interessant und finden sich immer wieder als Beimischung erfolgreicher Aktienstrategien. 🎟

Was Anleger*innen jetzt wissen sollten...

Hoffentlich hat dir dieser Artikel ein besseres VerstĂ€ndnis und eine gewisse Grundlage fĂŒr deine investitionsbezogenen Entscheidungen gegeben.

Um die Frage vom Anfang zu beantworten. Lohnt sich der Einstieg noch? Nun. Ja und nein. Es liegt an dir. Es hÀngt auch von deiner Risikoneigung und deiner Markterwartung ab.

Gold kann vor allem als Mittel zur Diversifikation des Vermögens betrachtet werden. Auch, wenn Gold keine Zinsen ausschĂŒttet oder jĂ€hrliche ErtrĂ€ge generiert, durch sein Preisverhalten kann es langfristig zur Stabilisierung des Depots beitragen. 🎁

Unser Tipp: FĂŒr alle, die bereits Finanzprodukte besitzen, mit unserer Fondssuche kannst du den passenden Fonds finden, um deine persönlichen Anlageziele zu erreichen. Entweder du gibst ein Stichwort ein, zum Beispiel “Gold“, oder wĂ€hlst Aktienfonds mit Schwerpunkt Edelmetalle aus.

Katharina

Katharina

Katharina schreibt fĂŒr uns ĂŒber die Themen Geld, Zukunft und Nachhaltigkeit. 😊