Was ist Girl Math?
Girl Math ist ein Trend, der seit geraumer Zeit auf Social Media-Plattformen, insbesondere TikTok, kursiert. Dabei rechtfertigen junge Frauen ihre finanziellen Ausgaben mit – in ihren Augen – logischen Erklärungen. Es geht dabei also darum, Käufe mit schlechter Mathematik, kaum finanzieller Verantwortung und einem Augenzwinkern zu rationalisieren.
Girl Math kommt hauptsächlich dann zum Einsatz, wenn impulsiv oder sogar verantwortungslos eingekauft wurde. Junge Frauen nutzen diese Gedankengänge folglich, um sich eine finanzielle Ausgabe gut zu reden. Sie überzeugen sich dadurch selbst, dass sie ihr Geld sinnvoll ausgegeben und sich das Gekaufte gewissermaßen verdient haben.
Die Logik von Girl Math
Es gibt verschiedene Varianten, Girl Math zu betreiben. Hier ein paar „logische“ Beispiele:
Wenn du ein paar Schuhe um 150 Euro - statt um 200 Euro - kaufst, hast du 50 Euro gespart. Diese 50 Euro kannst du also für etwas anderes ausgeben – du hast sie dir ja „verdient“.
Wenn du dir mit den Euro-Münzen in deinem Auto einen Kaffee kaufst, ist das gratis. Warum? Weil diese Ausgabe nicht auf deinem Bankkonto ersichtlich ist und du somit kein Geld ausgegeben hast.
Wenn du im Winter deinen Sommerurlaub buchst und bezahlst, ist er bis zum Reiseantritt gratis. Das ist ganz logisch, weil das Geld bereits im Winter vom Konto abgebucht wird und du dadurch im Sommer wieder genügend Geld für die Reise hast.
Die Schattenseite von Girl Math – Finanzfalle oder harmloser Trend?
Was wie ein lustiger TikTok-Trend wirkt, kann rasch ein finanzielles Risiko für junge Frauen werden. Es mag für einige zwar unterhaltsam sein, wie Tiktokerinnen ihre Ausgaben mit „logischen“ Erklärungen rationalisieren, während sich andere davon beeinflussen lassen. Dennoch kann ein Trend wie dieser zur Folge haben, dass finanzielle Themen via Social Media zu vereinfacht dargestellt werden. Junge Nutzer*innen können dadurch ein falsches Bild für den Umgang mit Geld bekommen.
Impulskäufe werden normalisiert, genauso wie das Ausgeben hoher Geldsummen für Fashion, Beauty und Co. Genau das soll aber nicht als normal wahrgenommen werden. Jede*r hat ein anderes Budget für Käufe aller Art. Dabei ist es besonders wichtig, einen Teil des Geldes zu investieren und sich einen finanziellen Puffer aufzubauen, falls unerwartete Ausgaben notwendig sind. Wenn das ganze Geld in Impulskäufe investiert wird, kann man nicht nur in finanzielle Engpässe geraten, sondern leistet auch keinen Beitrag für die eigene, finanzielle Zukunft.
Girl Math kann also für einige ein harmloser Trend sein, für andere lauert allerdings eine gefährliche Finanzfalle dahinter.
So kannst du smarter mit Geld umgehen
Wir haben nun ein paar Tipps für dich, wie du bewusster mit Geld umgehen kannst:
Zuerst sparen & investieren und später shoppen: Investiere einen Teil des monatliches Gehalts oder überweise etwas davon auf ein Sparkonto. Was dann noch - neben deinen anfälligen Fixkosten - übrig bleibt, kannst du ausgeben.
Smart Math statt Girl Math: Lege ein monatliches "Spaß"-Budget fest, um bewusster zu shoppen.
Wunschliste statt Impulskäufe: Setze deine Wunschartikel auf eine Liste, warte ein paar Tage oder eine Woche und hinterfrage nach der vergangenen Zeit, ob du das Produkt noch immer haben möchtest.
Unser Tipp: Die 30-Tage-Regel. Warte 30 Tage, bevor du einen teuren Kauf tätigst - oft merkst du in dieser Zeit, dass du es gar nicht brauchst. So legst du auf einen bewussten Umgang mit Geld Wert und vermeidest impulsive Kaufentscheidungen.
Reality-Check: Frage dich, nachdem du etwas mit Bargeld gezahlt hast, ob du das mit der Karte auch gekauft hättest.
Unser Fazit zu Girl Math: Gönn dir, aber mit Köpfchen!