Die lateinische Bedeutung "aufblähen" für Inflation ist sehr treffend: in Zeiten von hoher Inflation blähen sich die Preise für viele Dinge auf - sie werden also sehr schnell und immer wieder teurer. 🎈 Das passiert dann, wenn die Menschen mehr Geld haben, als es Waren gibt.
Beispiel Praline: Inflation verständlich erklärt
Klingt kompliziert? Stelle es dir einfach am Beispiel einer süßen Leckerei vor: In deinem Lieblingsgeschäft gibt es noch 20 handgeschöpfte Schokoladenpralinen. 🍬 Eine Praline kostet € 1. Wenn du nun gerade viel Geld zur Verfügung hast, dann kannst du dir auch mehrere Pralinen kaufen. Und gönnst dir einfach gleich 10 Stück. Dann sind nur noch 10 Pralinen übrig und der*die Händler*in bemerkt am Abend, dass diese Sorte Pralinen wohl gerade sehr beliebt ist. 💕
Wenn ein Produkt knapp ist, dann sind wir auch viel eher bereit, mehr Geld dafür zu bezahlen - die Nachfrage danach steigt also. Alles über Angebot und Nachfrage erfährst du hier. Weil der*die Händler*in natürlich auch Gewinn machen möchte, erhöht er*sie den Preis für die Schokoladenpraline. Und am nächsten Tag kostet sie schon € 2 pro Stück. Nun stell dir vor, dass das wochenlang so weitergeht. Und auf einmal kostet eine Praline nicht mehr € 1, sondern gleich € 10. 😳
Inflation: Geldspirale nach oben
Schnell wirst du merken, dass dein Geld nicht mehr ausreicht. Denn natürlich passiert das nicht nur bei der Schokolade so, sondern auch bei allen anderen Waren. Dann fragst du deine*n Arbeitgeber*in nach mehr Geld - schließlich musst du dir von deinem Gehalt oder Lohn auch deinen Lebensunterhalt leisten können. 💸 Damit er*sie sich höhere Löhne leisten kann, muss dein*e Arbeitgeber*in ebenfalls die Preise für die eigenen Produkte oder Dienstleistungen erhöhen. 📈
Je stärker also die Preise und gleichzeitig die Gehälter steigen, desto schneller verliert dein Geld an Wert. Denn plötzlich hast du kein Geld mehr übrig, sondern kannst dir sogar einige Dinge nicht mehr davon kaufen. Diese Situation wird auch "Lohn-Preis-Spirale" genannt. 🌀
Sobald du die stark gestiegenen Preise bemerkst, wirst du wahrscheinlich versuchen, mit deinem Geld möglichst viele Dinge zu kaufen - solange du sie dir noch leisten kannst. 🛒 Die Nachfrage steigt also, während das Angebot sinkt. Und so geht der Kreislauf von vorne los.
Eine Inflation ist also ein fieser Teufelskreis, aus dem eine Volkswirtschaft nur sehr schwer wieder ausbrechen kann. 😈 Natürlich gibt es aber auch Maßnahmen, die für eine stabile Wirtschaftslage sorgen und so eine zu hohe Inflation verhindern sollen. In Österreich ist das die Aufgabe der Nationalbank und für die Länder der EU kümmert sich die Europäische Zentralbank darum. 👉 Mehr dazu erfährst du in unserem Blogbeitrag zur Geldschöpfung.
Hoch hinaus: galoppierende Inflation und Hyperinflation
Wenn sich das Teufelsrad der Inflation immer schneller dreht, dann kommt es zu einer galoppierenden Inflation: die Preise steigen also rasend schnell und das Geld wird gleichzeitig ständig weniger wert. 🐎 Das ist dann der Fall, wenn die Inflationsrate über 20% im Monat steigt.
Wenn die monatliche Inflationsrate über 50% liegt, dann spricht man von einer Hyperinflation - also einer Inflation mit gigantischen Preissteigerungen. 😲 Die gab es zum Beispiel 1922/23 in Österreich, ausgelöst durch den Ersten Weltkrieg. Kannst du dir das vorstellen? Damals kostete ein Ei auf dem Markt tatsächlich 100 Millionen Kronen! 🥚 In einer Hyperinflation verlieren die Menschen schnell das Vertrauen in die Landeswährung. Und so entwickelt sich ein Schwarzmarkt, auf dem Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände getauscht wurden. Die beliebteste Währung auf dem Schwarzmarkt waren übrigens Zigaretten. 🚬
Vergleichen wir nun die Inflationsraten von damals mit heute, können wir ganz beruhigt sein: in 2020 lag die Inflationsrate bei 1,4% - das ist sogar 0,1% weniger als noch im Vorjahr. 😊 Wohnungsmieten und Lebensmittel sind etwas teurer geworden, Benzin und Heizöl dagegen deutlich billiger. 🔥