Aktualisiert am 22. April 2022·in Geld im Alltag, Unbezahlbares Wissen·7 Minuten Lesezeit

6 Fakten über den Mietpreis

Trautes Heim, Glück allein? 💛 45% der Österreicher*innen wohnen zur Miete - das ist im europäischen Vergleich eine sehr hohe Zahl. Wir stellen dir einige wichtige Begriffe rund um den Mietpreis vor. 🏠

Junge Frau spielt mit Hund in Küche einer Mietwohnung

Mieten oder Kaufen? Das ist ganz verschieden! Viele Menschen wohnen zur Miete und haben kein eigenes Haus oder keine eigene Wohnung. Denn nicht jede*r träumt vom Eigenheim oder kann es sich leisten. Das liegt vor allem daran, dass die Immobilienpreise schon seit Jahren in manchen Regionen stark steigen. 📈

1. So setzt sich der Mietpreis zusammen

Auch die Mietpreise steigen. In den letzten 10 Jahren sind die Preise für eine Mietwohnung im Durchschnitt um 37% gestiegen. 🔝

Mietzins = der Preis, der für die Überlassung des Mietgegenstandes zu bezahlen ist. 🧾

Österreichisches Bundeministerium für Justiz

Der Mietpreis für deine Wohnung hängt vom Mietzins ab. Und der setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen:

Der Nettomietzins ist der Preis dafür, dass du in der Wohnung wohnen darfst. Er ist je nach Alter der Wohnung und Ausstattung unterschiedlich hoch. Dazu kommt dann noch dein Teil der Betriebskosten im Haus - du zahlst also dafür, dass der Lift oder die Heizung regelmäßig überprüft werden. Auch öffentliche Abgaben (z.B. für die Müllabfuhr) und die Umsatzsteuer (10% vom Nettomietzins) werden noch dazu gerechnet. 🧾

2. Das Mietrechtsgesetz gilt nicht für alle Wohnungen

Miete ist nicht gleich Miete: denn einige Mietwohnung fallen unter das österreichische Mietrechtsgesetz (MRG) und andere nur teilweise oder gar nicht.

Das MRG soll dich als Mieter*in schützen. ⛑️ Es regelt zum Beispiel die Kündigung, die Betriebskosten, die Erhaltung des Wohnhauses und die Höhe der Miete.

  1. Volle Anwendung: das betrifft hauptsächlich Altbauten und geförderte Neubauten. Das MRG gibt also die maximale Miete für diese Wohnungen gesetzlich vor. Zu geförderten Wohnungen gehören Genossenschaftswohnungen oder Gemeindebauten – also bestimmte Bauprojekte, die der Staat finanziell unterstützt. 💶

  2. Teilweise Anwendung: Manche Wohnungsformen fallen nur zum Teil unter das MRG. Das sind zum Beispiel nicht geförderte Neubauten oder Dachböden, die nach 2001 ausgebaut wurden. Hier gibt es keine gesetzliche Maximalhöhe für den Mietpreis. Aber das MRG regelt die Kündigung: du als Mieter*in bist also auch hier geschützt. 👍

  3. Keine Anwendung: Es gibt allerdings auch Wohnungsformen, die gar nicht vom MRG geregelt werden. Zu diesen Ausnahmen gehören zum Beispiel Ferienwohnungen, Wohnungen in Ein- oder Zweifamilienhäusern oder Student*innenheime.

In diesem Blogbeitrag besprechen wir hauptsächlich all jene Wohnungen, die voll unter das Mietrechtsgesetz fallen. Aber auch, wenn du nicht in einer Altbauwohnung oder einem geförderten Neubau wohnst, sind die folgenden Informationen bestimmt interessant für dich. Denn wer weiß, vielleicht steht ja bald mal wieder ein Umzug an? 😉

3. So wird der Mietzins im MRG berechnet

Wenn deine Wohnung unter das MRG fällt, sind für die Berechnung des Mietpreises drei verschiedene Mietzins-Bestimmungen wichtig: 👇

  • Richtwertzins: Das ist der Preis, den der*die Vermieter*in für 1 Quadratmeter deiner Wohnung monatlich verlangen darf. 💰 Je nach Bundesland und Bezirk ist der unterschiedlich hoch. Die Berechnung orientiert sich zum Beispiel an der Lage, Ausstattung und Größe der Wohnung. Hier findest du eine Tabelle der aktuellen Richtwerte. Der Richtwertzins wird für alle Mietverträge angewendet, die seit dem 1. März 1994 geschlossen wurden. Mit dem 1. April 2022 wurde der Richtwertzins an die Inflation angepasst und hat sich durchschnittlich um 4% erhöht.

  • Kategoriemietzins: Dieser Mietzins gilt für Mietverträge in Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen, die vor dem 1. März 1994 unterschrieben wurden. Deine Wohnung wird je nach Ausstattung in eine von 4 Kategorien von A bis D eingeteilt: A ist die beste und damit teuerste Kategorie und D die günstigste. Eine Wohnung fällt zum Beispiel in die Kategorie D, wenn das WC auf dem Gang ist – in Wien kommt das noch ab und zu in Altbauten vor. 🚽 Details zu den verschiedenen Kategorien kannst du hier nachlesen.

  • Angemessener Mietzins: Ein*e Sachverständige*r für Immobilien prüft die Wohnung und setzt einen Mietpreis fest, der der Ausstattung und des Zustands der Wohnung entspricht. 🔍 Das gilt nur für einige besondere Mietformen, zum Beispiel für Wohnungen in denkmalgeschützten Gebäuden oder Geschäftsräume.

Frau informiert sich mit Laptop am Küchentisch über Mietpreis

Es lohnt sich, die eigene Miete mal genauer anzusehen. 👀

Vater baut in Kinderzimmer in Mietwohnung Schrank zusammen

Wenn die Miete stimmt, kannst du in deiner Wohnung lange glücklich bleiben. 😊

4. Das ist beim Mietpreis erlaubt

Leider gibt es auch unter den Vermieter*innen schwarze Schafe, die zum Beispiel zu viel Miete verlangen. 🐑 Wenn deine Wohnung unter das Mietrechtsgesetz fällt, kannst du dich dagegen wehren. Mit einem Mietzinsrechner kannst du ungefähr überprüfen, ob dein Mietpreis in Ordnung ist. 🔍

Wenn dir dein Mietpreis wirklich zu hoch vorkommt, kannst du dich an die Mietervereinigung wenden. Bei unbefristeten Mietverträgen ist es möglich, dass die Miete innerhalb der ersten 3 Mietjahre gesenkt wird. Wenn du einen befristeten Mietvertrag hast, der also auf eine bestimmte Dauer begrenzt ist, kannst du den Mietzins bis spätestens 6 Monate nach deinem Auszug überprüfen lassen. So bekommst du dann eventuell Geld zurück, das du davor zu viel gezahlt hast. 🙌

5. Mietzinsminderung – so holst du dir dein Geld zurück!

Wer kennt das nicht? Es ist draußen bitter kalt und auf einmal fällt die Therme aus. 🥶 Wenn du sie als Mieter*in einmal im Jahr gewartet hast, ein*e Expert*in sie also überprüft hat, dann muss der*die Vermieter*in sich um die Reparatur kümmern. Leider dauert das manchmal ganz schön lange und du frierst in dieser Zeit zuhause.

In so einem Fall ist deine Wohnqualität beeinträchtigt und du kannst für diesen Zeitraum eine Mietzinsminderung beantragen. ❗

Mietzinsminderung

Der*die Mieter*in hat das Recht, die Miete zu reduzieren, wenn er*sie in seiner Miet­wohn­ung nicht mehr so wohnen kann, wie das bei Abschluss des Miet­ver­trag­es vereinbart worden ist - also etwa dann, wenn die Heiz­ther­me oder der Heißwasserboiler nicht mehr funktioniert.

Österreichische Arbeiterkammer

👉 So beantragst du die Mietzinsminderung:

  1. Melde dich unbedingt schriftlich bei deinem*deiner Vermieter*in oder deiner Hausverwaltung und beschreibe möglichst genau, was kaputt ist. ✏️

  2. Fordere sie auf, den Schaden zu reparieren. 🔧

  3. Weise darauf hin, dass dir eine Mietzinsminderung ab dem ersten Tag zusteht. ❗

  4. Erkläre in deinem Schreiben auch gleich, dass du die zu viel bezahlte Miete für diesen Zeitraum zurückforderst. 🖐

Am besten lässt du dich bei der Arbeiterkammer beraten, wie du in deiner konkreten Situation vorgehen solltest: ruf einfach unter 01 501 65 1345 an. 📞

6. Deine Wohnung fällt nicht unter das MRG?

Wenn du zum Beispiel in einer Mietwohnung in einem nicht geförderten Neubau wohnst, dann regelt das MRG den Mietpreis nicht. ❌

Dein*e Vermieter*in kann dann relativ frei bestimmen, wie viel Geld er*sie von dir für die Miete verlangt. Meistens orientieren sich die Vermieter*innen aber am Marktpreis. Sie suchen also Wohnungen, die eine ähnliche Ausstattung haben und in einem ähnlichen Zustand sind. Und natürlich spielen auch Angebot und Nachfrage eine Rolle: in einer beliebten Gegend sind die Mietpreise meistens höher, weil mehr Menschen dort gerne wohnen wollen. Und deshalb auch bereit sind, mehr für ihre Miete zu bezahlen. 🤑

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